Stoya

"Americas Sweetheart des Schmutzes", Erwachsenen-Unterhalterin Stoya spricht über Pornos, Makeup und die Schönheit einfach man selbst zu sein

In my Beauty enthüllen die interessantesten Gesichter der Mode- und Kulturbranche in ihren eigenen Worten, was ihnen Schönheit bedeutet

Seit zehn Jahren stellt Stoya mit ihrer Schönheit und ihrem Intellekt in Frage was es bedeutet ein Porno Star zu sein. Sie war 21 als sie in die Branche einstieg und berühmt wurde. Stoya stach als kichernde Brünette mit schneeweißer Haut und einer athletischen, knabenhaften Figur in der Welt der gebräunten, Doppel-Ds mit falschen Wimpern hervor. Es war ihre Roll als offene, Sex gegenüber positiv eingestellte Feministin und Schriftstellerin, die sie gegen den Mainstream schwimmen ließ.

In den letzten Jahren hat Stoya den Porno-Erfolg in einer zweiten Karriere als Schriftstellerin und Sex-Coach fortgesetzt, indem sie für Magazine wie die New York Times und Vicearbeitet. Zusätzlich schreibt sie eine regelmäßige Kolumne für The Verge.Im Laufe der Zeit wurde sie zu einer Art "Sex Nerd" Ikone, The Village Voice bezeichnete sie als 'Americas Sweetheart des Schmutzes'. Sie wurde von Steven Klein für das Cover des Richardson Magazins abgelichtet, erschien in der The Daily Show, um über Sex in Amerika zu sprechen und launchte vor Kurzem ihre Website des "kuratierten Schmutzes" mit ihrem Kollgen Kayden Kross, TrenchcoatX. Hier spricht sie über ihre eigene Perspektive von Schönheit...

"Als ich aufwuchs, hatten wir zuhause keine groß Betonung auf stereotype Weiblichkeit. Meine Mutter sagte niemals soetwas wie: ‘So formt man seine Wimpern!’. Es ging mehr um 'Oh du experimentierst mit Makeup, have Spaß, aber mach das allein, Kind."

"Ich musste also lernen, wie man sich für öffentliche Auftritte schminkt. Ich dachte mir: 'Oh mein Gott, das macht so viel Spaß, es ist wie ein Kostüm für mein Gesicht!'. Aber jetzt, wo ich schon so lange in der Öffentlichkeit stehe, bezeichnet mein Verhältnis zu meinem Körper am besten das Wort Arbeit. Ich habe einen Badezimmerspiegel, aber ich verbringe nicht viel Zeit damit mich darin anzusehen, weil ich mich so oft in Videos sehe."

"Das Image, das die Kultur von Pornostars hat, ist das einer beachblonden, hochpolierten Frau mit großen Brüsten. Als Performer entscheidest du dich also dafür diesem Typus zu entsprechen oder eben nicht. Ihm nicht zu entsprechen bedingt, dass jeder diesen Stereotyp im Kopf hat. Ich sehe aber eine kleine Veränderung, zumindest ein wenig."

"Eines Tages dachte ich einfach: 'Ich kann das so nicht mehr machen, ich werde einfach ich selbst sein.". Ich zog mitten in einer Bar meinen Push-up BH aus und ließ ihn dort auf dem Tisch liegen." - Stoya

"Mein erstes Jahr bei der AVN, einer großen Porno-Messe, war 2008. Die meisten der anderen Performer, vor allem die erfolgreichen, waren kurvige, sexy Frauen und ich fühlte mich schlaksig, seltsam und knockig im Vergleich zu ihnen. Es war mir alles sehr unangenehm."

"Danach kam eine seltsame Zeit, die circa ein Jahr dauerte, in der ich extrem aufgepushte BHs trug. Ich denke jeder geht durch diese Zeiten, in der man sich mit anderen vergleicht. Aber dann kam ein Tag an dem ich dachte: 'Ich kann das so nicht mehr machen, ich werde einfach ich selbst sein.". Ich zog mitten in einer Bar meinen Push-up BH aus und ließ ihn dort auf dem Tisch liegen.'

"Mein Look außerhalb der Arbeit ist normalerweise ziemlich casual. Ich brauche nicht immer das volle 'Porno Gesicht' oder das volle 'Mode Gesicht' um interviewed zu werden und über Porno und Technik zu sprechen. Wenn man ein Porno-Star - und vor allem ein weiblicher - ist, kann es sich wie ein Kampf anfühlen ernst genommen zu werden. Es kann also umso schwieriger werden, Menschen dazu zu bringen dir zuzuhören und die Worte, die aus deinem Mund kommen zu verstehen."

"In meinem Privatleben trage ich nur manchmal Makeup. Natürlich passieren unsere Träume und Auswahl unseres Aussehens nicht in einem Vakuum, sie werden von kulturellen Erwartungen geschürt. Aber ab und an finde ich es sehr nett Makeup nur für mich aufzutragen, ohne mir Gedanken zu machen unter welchem Licht ich sein werde oder ob Glitter vor der Kamera gut aussieht."

"Cher ist eine Beauty-Ikone für mich. Wenn ich öffentliche Auftritte mache, wo viel Makeup nötig ist, verwende ich meistens eine oder zwei Dragqueens als Referenz - Milk ist eine, die ich erst kürzlich verwendet habe. Ich denke es gibt eine Gemeinsamkeit zwischen Drag Queens und einem Porno Star. In gewisser Weise verwendet man die Ideen wie eine Frau aussehen sollte oder zumindest wie 'sexy' Frauen aussehen sollten. Manchmal geht es bis in die Parodie."

"Ich denke ich fühle mich am hübschesten, wenn ich aus einem Flugzeug aussteige oder wenn ich morgens aufwache und mich bereit für den Tag fühle. Das kommt wahrscheinlich aus einer Interpretation heraus, bei der es bei Schönheit nicht darum geht anderen zu gefallen, sondern darum sich toll zu fühlen oder etwas zu tun, auf das man stolz ist. Es ist ein ziemlich schwieriges Verhältnis zu Schönheit, ich weiß."